Zwischen Advent und Aktivismus Gleichwohl kritische wie hoffnungsvolle Perspektiven auf das Paradies

Das Ökumenische Forum wurde am 12. Dezember zu einem Ort der besonderen Begegnung: Mit über 60 Besucher*innen war die Kapelle des Forums in der Hafencity bis auf den letzten Platz gefüllt. Das Programm verband eine adventliche Reflexion zum Paradies mit einem musikalisch vielfältigen „Mittwinter“-Konzert.

Pastor Constantin Gröhn hält den Impuls im Ökumenischen Forum.
Constantin Gröhn präsentierte das Konzept "Paradising" im Ökumenischen Forum in der HafenCity. © Karen Dennig

Die Cellistin und Sängerin Ester Puig Costa und die Harfenistin Marie Schroeder eröffneten den Abend mit ‚In the bleak midwinter‘. Was folgte, war ein faszinierendes Konzert, das traditionelle Winterlieder neu interpretierte: Innovative Rhythmen, auf dem Harfenholz geklopft, zarte Arpeggien und fließende Glissandi der Harfe, dazu spanische und englische Gesangspassagen in Puig Costas ausdrucksstarker Stimme - das Duo verband traditionelle Spieltechniken mit überraschenden musikalischen Wendungen. Zwischen den Stücken ‚Silver Bells‘, ‚Los companilleros‘ und ‚All through the night‘ entfaltete sich ein vielseitiges Wechselspiel von Cello und Harfe.

Dr. Constantin Gröhn vom Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt der Nordkirche präsentierte zwischen den Musikblöcken sein mit Sarah Köhler entwickeltes Konzept ‚Paradising‘, allerdings in einer weihnachtlichen Variation. Er griff dabei die derzeit empfundene Klimamüdigkeit auf und setzte ihr neue Perspektiven entgegen. Als besonders bewegend empfanden einige Besucher*innen seine winterliche und adventliche Interpretation des Enzensberger-Gedichts ‚Empfänger unbekannt‘:

„Vielen Dank für die Lichter, Vielen Dank für den wohligen Duft von Plätzchen, Und warum nicht auch für die warmen Decken, während ich hier meinen Tee umrühre, Und der Regen leise fällt über zerstörte Städte.“

Die Resonanz des Publikums war durchweg positiv. „Der Abend hat gut getan“, fasste eine Besucherin zusammen. Mit den eingenommenen Spenden von knapp über 400 Euro wird die Arbeit von Fridays for Future Hamburg unterstützt – besonders wichtig angesichts der anstehenden Neuwahlen und des Hamburger Zukunftsentscheids.

Die „Concerts for Future“, eine Kooperation des ökumenischen Bündnisses Churches for Future Hamburg, dem auch der KDA angehört, und der Parents for Future Hamburg, haben damit ihr Ziel erreicht: einen Raum zu schaffen, in dem komplexe Themen wie die Klimakrise künstlerisch reflektiert werden können und weihnachtliche Hoffnung einen konkreten Ort findet.