HopeRave in Rostock Beats und Bässe in der St. Petrikirche

Von Martin Kumlehn, Pastor ESG Rostock

Mit einigem Herzklopfen erwarteten wir am Samstagnachmittag des 11. Januar die Gäste unseres ersten Raves in der Petrikirche. Das Kontrastkollektiv hatte keine technischen Mühen gescheut, das Mittelschiff der Kirche mit Sound und Licht in einen Hoffnungsraum für jugendliche Raver*innen zu verzaubern, und die Mitglieder der ESG Rostock hatten mit einigen Sofas und Sesseln dem hinteren Teil der (ungeheizten) Kirche ein gemütliches Ambiente zu geben vermocht.

Tanzende Menschen in der Petrikirche in Rostock
Der Andrang auf den Rave in der Kirche war so groß, dass zwischenzeitlich einen Einlassstopp gab. Foto: Jessica Bröckl

Dort wurden zu einem späteren Zeitpunkt Brezeln, Stullen und Chips verkauft. Rostock for future sorgte für die Getränke und organisierte eine Kleiderbörse im Gustav-Adolf-Saal. Zugleich machten die Studierenden von RFF mit einem Mapping an der Westwand des Kirchraums auf das zentrale klimapolitische Anliegen des Raves aufmerksam: „Moor statt Hafen“ – die Verhinderung der Erweiterung des Rostocker Hafens im Gebiet des Moores „Peezer Bach“.Foto: Jessica Bröckl

DJ-Pult in orangenem Licht mit tanzenden Menschen im Vordergrund.
Foto: Jessica Bröckl

Das Awareness-Team der ESG gewährleistete zusammen mit der Security um Friedrich Brockmann eine sichere Atmosphäre. Wir hatten uns bewusst dafür entschieden, keinen Eintritt zu nehmen, sondern um Spenden zu bitten, was sich letztendlich auch bewährt hat. In der Zeit von 15-22 Uhr waren insgesamt 600 Besucher*innen in der Kirche, aus feuerpolizeilichen Gründen jedoch zu keinem Zeitpunkt mehr als 200 Personen im Kirchenschiff. Es gab keinerlei Beschädigungen (tags/Aufkleber). In den letzten beiden Stunden mussten weitere ca. 200 potenzielle Besucher*innen wg. drohender Überfüllung leider abgewiesen werden

Jenny Somiesky von der ESG Rostock – eine der Initiator*innen der Veranstaltung – brachte mit ihren Worten die Intention des Raves präzise auf den Punkt: „Ich glaube es wird Zeit, dass die Kirche sich auch ein bisschen mitwandelt in Zeiten des gesellschaftlichen Wandels und wir zeigen, dass wir nicht nur an Traditionen und Rituale gebunden sind, sondern dass Kirche von Menschen gemacht wird und dass die Menschen, die mitwirken, auch bewirken können, was Kirche sein kann.“ 

Bunt beleuchtete Kirche in Rostock mit tanzenden Menschen
Foto: Jessica Bröckl

Der NDR berichtete im Nordmagazin sowie im Rundfunk über den Hope-Rave: Zum Beitrag

Die ESG dankt der Innenstadtgemeinde Rostock für das Vertrauen, mit dem sie die Räume der Petrikirche der ESG für diese Veranstaltung zur Verfügung gestellt hat sowie dem Küster Benjamin Hüttmann für die gebäudetechnische Beratung und Hilfe, dem Verein „Andere Zeiten e.V“ für die großzügige finanzielle Förderung sowie den Hauptbereichen 2 und 5 der Nordkirche, insbesondere dem Leitenden Pastor Michael Stahl, für die ideelle, personelle und pekuniäre Unterstützung unseres erfolgreichen Projekts.

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